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  Projektbeschreibung

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A DAY IN a LIFE verbindet, zeigt das Eigene im Fremden und das Fremde im Eigenen

Konzept und künstlerische Leitung
Horst Konietzny

Weiterentwicklung eines Streaming Events zwischen Knotenpunkten des UPGRADE International Netzwerkes. Die erste Version fand statt zwischen München, Istanbul, Boston und Oklahoma City im Rahmen der UPGRADE International Konferenz am 30.11.2006

Das Projekt A DAY IN A LIFE spielt mit den unterschiedlichen Möglichkeiten , die eigene Wahrnehmung neu zu fokussieren und zwar im wesentlichen dadurch, das man sie mit derjenigen von Menschen anderer Kulturkreise in ein Verhältnis setzt. Alltäglich scheinendes wird fremd, wenn man es mit fremden Augen betrachtet. Die Eigen- und Besonderheiten des eigenen Standortes, werden dem Typischen und Untypischen eines anderen Ortes, einer anderen Stadt, eines andern Landes gegenübergestellt, mischen sich damit, gehen poetische Verbindungen ein. Ermöglicht wird dies durch die gewachsene Leitungsfähigkeit des Internet. Alle Orte werden mittels Breitbandtechnologie miteinander vernetzt.

DIAL, schon in seiner Grundanlage ein multimedialer Brückenschlag zwischen Menschen und Orten weltweit, wird in seiner zweiten und überarbeiteten Ausgabe speziell auf die Thematik des Stadtgeburtstages ausgerichtet. KünstlerInnen in München, Brighton, Brisbane, Curitiba, Skopje und Sendaj beteiligen sich daran, das Thema in koordinierten Alltaginterventionen zu interpretieren.

SETTING Eine Reihe öffentlicher Orte werden mehrere Stunden lang sukzessive miteinander via Internetstream in Bild und Ton so miteinander verbunden, dass immer mehrere Orte zu einer Zeit miteinander im Spiel sind. Sich zwischen ihnen eine mediale Brücke auftut.

Es sind Orte, die die typische Alltäglichkeit öffentlicher Räume des jeweiligen Landes repräsentieren. Es entstehen so Momentaufnahmen alltäglichen Lebens vor unterschiedlichem kulturellem Hintergrund, die durch die Heraushebung im Stream und durch die Rahmung des Bildausschnittes Bedeutung erlangen. Erzeugt durch die Tendenz des Betrachters einen formalen Bezugsrahmen mit Sinn zu füllen. Frei nach dem Motto von Marcel Duchamp: „Es sind die Betrachter, welche die Bilder machen.“

Doch die Sinnproduktion wird nicht nur durch ein formales Setting initiiert, sondern auch bewusst auf bestimmte Themen gelenkt. Dies geschieht durch gezielte Aktionen, die an den beteiligten Orten zeitgleich stattfinden und in verabredeten Zeitschienen jeweils auf ein gemeinsames Thema reagieren.

Diese Momentaufnahmen werden durch gleichzeitige künstlerische Interventionen in ein Verhältnis zueinander gerückt.

AKTION Das Geschehen wird durch den Ausschnittsrahmen, der beobachtenden Kamera, räumlich strukturiert und durch die mediale Interventionen, wie zum Beispiel einer Vertonung oder Untertitelung des Zufallsgeschehens, mit Bedeutungen versehen. Die Interaktionen mit den Menschen vor Ort und der Dialog der entfernten Mitwirkenden in den unterschiedlichen Orten über den Kanal des Streamens sind besonders wichtig und reizvoll, wie die Erfahrung in OKC gezeigt hat. So zeigte sich dort eine einfache Fläche roten Sandes als künstlerisches Sandkästchen der Zuschauer.

Eine geplante InterAktion fürDIALfindet beispielsweise mit Hilfe einer Glasscheibe statt, die von Zuschauern und Passanten beschrieben oder bemalt werden kann während die Kamera durch sie hindurch den Alltag festhält.

Die Realinterventionen finden mit unterschiedlichen formalen Mitteln statt, haben jedoch eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem vorgegebenen Thema „BRÜCKEN“ gemein und spiegeln diesbezügliche Realitäten vor Ort.

Beispiele für Aktionen:
  • Multilokale Choreografien. Tänzer sind über einen Zeitcode miteinander verbunden. Die Gesamtchoreografie erschließt sich erst in der Zusammenschau
  • Aktionsaufforderungen. Fußgänger werden durch verbreitete Texte dazu aufgefordert, bestimmte Handlungen vorzunehmen. Es entsteht eine neues Bewegungsmuster und Verhaltensbild im anonymen Strömen der Passanten.
  • Jeder der zwei Orte wird gleichzeitig mit einem identischen Musikstück beschallt.
  • Politische Aktionen. Passanten werden dazu aufgefordert, spontan für oder gegen etwas zu demonstrieren. Plakate werden nach eigenem Gusto beschriftet
  • Ein Textband entrollt sich über die zwei Orte und gibt gemeinsam einen Sinn. Vor Ort bleibt er Fragment.
  • Passanten haben die Möglichkeit, persönliche Wünsche zur Veränderung ihrer politischen, wirtschaftlichen, privaten, ökologischen Lage zu formulieren. Dazu sind an jedem Ort Zettelkästen installiert. Diese Texte werden gesammelt und als Untertitel in die Framezone projiziert.


  • DIAL wir an verschiedenen Orten der Stadt München präsent sein:
    im ZKMax findet ein Videoscreening beteiligter Künsterlnnen und von Künstler des UPGRADE international Netzwerkes aus Schottland und Kanada statt. Von Mitte Juli bis Anfang September.
    Im ICamp befindet sich das DIAL Basislager. Eröffnung am 12.7.08
    Einige KünstlerInnen, die an DIAL teilnehmen, erhalten ein Stipendium der Villa Waldberta werden. Sie werden mit Workshops und eigenen Veranstaltungen in München präsent sein.